REISEN MIT KIND. Kultur und Tempelbesichtigungen mit Kind, dazu noch ein Guide der uns durch den Tag führt, da hatte ich auch Respekt vor. Genau wie vor der gesamten Reise, dem langen Flug zu Beginn und allem anderen. Bekommen wir überhaupt all das zu sehen, was wir uns auf den Fotos in den Reiseführern angeschaut haben? Ist das für unsere Tochter okay, tagelang durch die Gegend zu fahren? Aus dem Auto raus, in die Tragehilfe und wieder zurück? Wie wird das mit unserer schlechten Schläferin sein: schon wieder eine neue Unterkunft?!

Bayon Tempel
Vorweg: es war mit Sicherheit der schönste Teil dieser Reise. Mini konnte fast die gesamten Tage aus der Tragehilfe heraus genießen und wir haben so unglaublich viel gesehen und erfahren. Deswegen wird das hier auch vielmehr eine Fotostrecke als ein Blogartikel mit Text. Über das, was wir um die Touristenattraktion Angkor-Gebiet herum gesehen haben, musste ich lange Zeit nachdenken und bin immer noch am Grübeln. Es ist in Kambodscha nicht selbstverständlich, stets freien Zugang zu sauberem Trinkwasser zu haben oder sich medizinisch versorgen zu lassen. Kambodscha ist abseits der geräumten Straßen immer noch ein vermientes Land, geprägt von Korruption und regiert von Menschen, die nicht für ihre Bewohner wirtschaften. Dazu, und zu den Kindern in Kambodscha, später mehr.
Kambodscha mit Kleinkind
Wer den Angkor Archaeological Park besichtigen möchte, benötigt zunächst eine gültige Eintrittskarte. Wir entscheiden uns für das 3-Tages-Ticket für 69 US Dollar pro Person. Kinder sind frei. Nachdem wir personalisierte Tickets mit Fotos erhalten kann es losgehen.Wir folgen dem Petit Circuit und dem großen Rundgang. Wir lassen die Tempel und Bauten auf uns wirken. Wir laufen viele Kilometer in diesen Tagen und steigen unzählige Treppen hinauf und wieder herunter. Dabei sind eine Reihe von Bildern entstanden, die ich hier zeigen möchte.
Prasat Kraven // Kambodscha // Angkor Archaeological Park

Prasat Kraven

Der kleine Hindutempel aus dem 10. Jahrhundert ist der erste Tempel, den wir besuchen. Die Skulpturen in zwei der fünf Türme auf der Lateritterrasse sind aus Ziegeln gefertigt.
Angkor Thom // Kambodscha // Angkor Archaeological Park

Wir erreichen die von einer 12 Kilometer langen Außenmauer umgebene und von einem 100 Meter breiten Wassergraben geschützte Königsstadt Angkor Thom durch das Südtor, was im Hintergrund zu sehen ist. Sie war die mächtigste Hauptstadt des Angkor-Reiches. Die breiten Chauseen mit jeweils 54 Göttern (rechts) und Dämonen (links) führen über die Gräben zu den Toren.

Aus östlicher Richtung sehen wir die Terrasse der Elefanten, mit ihren an der südlichen Treppe wachenden dreiköpfigen Elefanten…

…und die des Leprakönigs, nur wenige Meter nördlich von der Elefantenterrasse entfernt.
Bayon Tempel // Kambodscha // Angkor Archaeological Park

Der Bayon mit seinen 54 Türmen trennt das das Universum symbolisierende Angkor Thom im Himmel und Hölle.

Das war wirklich atemberaubend vor diesen Gesichtern zu stehen, die in alle Himmelsrichtungen blicken. So viel Steine, so viel Detail.

In der Galerie entdecken wir neben mit Schild und Speer bewaffneten marschierenden Soldaten auch diese Szene:
Hebammen unterstützen eine werdende Mutter bei der Geburt.
Baphuon // Kambodscha // Angkor Archaeological Park

Wir sehen den 200 Meter entfernt vom Bayon Tempel gelegenen und dem Gott Shiva gewidmeten Tempel Baphuon, dessen Fundament den mythischen Berg Meru symbolisiert.
Bis dort oben hin waren es einige Stufen. Mini und Papa Kassandra haben unten gewartet, in Kambodscha macht man sich besonders Sorgen um Kinder und werdende Mütter, sie dürfen die steile Treppe nicht nach oben steigen.
Thommanon // Kambodscha // Angkor Archaeological Park

Der Angkor Park hat so viele kleine Tempel zu bieten, über die wir im Reiseführer gar nichts gelesen haben. Jedes Bauwerk ist hier wirklich eine Klasse für sich!
Ta Prohm // Kambodscha // Angkor Archaeological Park

Der Dschungeltempel Ta Prohm. Bekannt aus dem Hollywoodfilm „Tomb Raider“ ist dieser Tempel einer der Hauptattraktionen im Angkor Archaeological Park. Besucher, die vor den riesigen mit den Mauern und Steinen verschmolzenen Würgefeigen posieren, müssen immer wieder ermahnt werden, nicht in die Pflanzen hinein zu klettern.
Angkor Wat // Kambodscha // Angkor Archaeological Park

Dann geht es auf nach Angkor Wat, der Attraktion, die jeder aus dem Fernsehen und aus dem Internet kennt. Wirklich jeder, denn mindestens genau so viele Menschen waren auch hier.

Ich habe es mir zur Aufgabe gemacht, möglichst viele Bilder ohne Menschen drauf zu knipsen.

Gar nicht so einfach. Auch hier stehen die Besucher in einer langen Schlange, um sich von weiter oben einen Überblick zu verschaffen. Wir verzichten darauf und genießen die Ruhe im rückwärtigen Bereich des Tempels.
Der erste Tag ist vorbei. Im Hotel angekommen freuen wir uns eigentlich darauf für einen kurzen Augenblick die Füße hoch zu legen und uns auszustrecken. Die den überwiegenden Teil des Kulturprogramms in der Trage jetzt ausgeschlafene Mini hat andere Pläne. Irgendwann fallen wir alle dann erschöpft ins Bett.
Preah Khan // Kambodscha // Angkor Archaeological Park

Am nächsten Tag starten wir früh morgens in Richtung des im späten 12. Jahrhundert erbauten Tempel, des ebenfalls wie Ta Prohm weitgehend vom Dschungel verschluckten Tempel.

Ursprünglich ein buddhistischen Tempel wurde er zeitweise zu einer hinduistischen Institution und viele Reliefs wurden zerstört. Die kleine Halle wird durch runde Säulen gestützt, eine bauliche Seltenheit im Angkor-Gebiet.

Zu sehen, zu was die Natur fähig ist, ist der Wahnsinn. Bäume und Tempelsteine sind nahezu verschmolzen und eine Einheit, bis die grüne Kraft überhand nimmt und die Bauten zum Einstürzen bringt.
Banteay Samre // Kambodscha // Angkor Archaeological Park

Am etwas abseits vom großen Rundgang liegenden Tempel Banteay Samre treffen wir keine anderen Touristen.
Banteay Srei // Kambodscha // Angkor Archaeological Park

Der „Tempel der Frauen“ liegt ebenfalls außerhalb vom „Grand Circuit“, wir sind schon früh am Morgen da, sodass wir auch hier nahezu alleine sind.

Die Sonne zaubert eine besonders schöne Farbe auf die Lateritsteine und beschert eine warme Atmosphäre. Der Tempel scheint in einem besonders guten Zustand, nahezu der gesamte Innenbereich ist mit Reliefs bedeckt.
Wir waren beim Anblick jedes einzelnen Tempels fasziniert. Das alles wurde irgendwann mal von Hand errichtet, nur mit dem nötigsten damals vorhandenen Arbeitsgerät. Mittlerweile ist bekannt, dass noch viele weitere Schätze im Verborgenen liegen, die irgendwann ans Tageslicht kommen. Wir sind sehr froh, dass wir uns getraut haben. Mit kleinem Kind ein Entwicklungsland zu bereisen, in dem noch so viel falsch läuft und sich noch so viel für die Menschen ändern muss. Wir sind überglücklich uns hier vernetzt und befreundet zu haben und den Kontakt zu einigen Einheimischen, unter anderem unserem Guide aufrecht erhalten zu können.
Alles Liebe
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